Viele mittelständische Unternehmen sind offenbar noch nicht gut darauf vorbereitet, dass in Finanzierungsverhandlungen künftig stärker nach Nachhaltigkeitsindikatoren gefragt werden könnte.

Weniger als die Hälfte (48 Prozent) der kleinen und mittleren Unternehmen geben in einer KfW-Umfrage an, aktuell oder perspektivisch mindestens einen Nachhaltigkeitsindikator mitteilen zu können. Dazu zählen unter anderem die eigenen Verbrauchsdaten aus den Bereichen Strom, Energie und Wasser und emissionsbezogene Daten wie Treibhausgasemissionen und Nachhaltigkeitszertifizierungen. So können aktuell lediglich 30 Prozent der mittelständischen Unternehmen ihren Stromverbrauch und 26 Prozent ihren Wasserverbrauch angeben. Umso kleiner die Unternehmen, umso eher haben sie Schwierigkeiten bei der Angabe solcher Daten.

An der Befragung zwischen Mitte Februar und Mitte Juni 2024 nahmen 9.556 mittelständische Unternehmen aus allen Wirtschaftszweigen teil.

In der Umfrage zeigt sich zudem ein hohes Maß an Unsicherheit unter den Mittelständlern: 45 Prozent von ihnen geben an, nicht einschätzen zu können, wie sich die Relevanz des Themas Nachhaltigkeit in Kreditverhandlungen für sie entwickeln wird. 38 Prozent der Unternehmen gehen davon aus, dass das Thema in ihren Gesprächen mit Kreditinstituten weiterhin keine oder keine große Rolle spielen wird. Vor allem kleinere Unternehmen messen dem Thema keine große Relevanz bei, während größere Mittelständler das bereits anders einschätzen und auch eher schon Daten bereitstellen können.

Von den Mittelständlern, die im Jahr 2023 Kreditverhandlungen geführt haben, geben 15 Prozent an, dass ihre Bank das Thema Nachhaltigkeit adressiert hat. Besonders bei größeren Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten trifft das zu: 34 Prozent von ihnen bejahten die Frage, dagegen nur 13 Prozent der Kleinstunternehmen mit weniger als fünf Beschäftigten.

(Kfw / STB Web)

Artikel vom 16.12.2024