2024 arbeiteten rund 41 Prozent aller Beschäftigten in Betrieben mit Branchentarifvertrag, weitere 8 Prozent in Betrieben mit Haustarifvertrag. Seit 1996 sank die Branchentarifbindung um rund 26 Prozentpunkte, berichtet das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).
"Die sinkende Tarifbindung ist weitestgehend auf den Rückgang der Branchentarifbindung in der Privatwirtschaft zurückzuführen, denn im öffentlichen Sektor blieb diese weitgehend stabil", sagt IAB-Forscherin Susanne Kohaut.
Auch die betriebliche Mitbestimmung durch Betriebsräte sei seit Jahren tendenziell rückläufig, auch wenn 2024 in privatwirtschaftlichen Betrieben ab fünf Beschäftigten mit etwa 37 Prozent geringfügig mehr Beschäftigte in Betrieben mit Betriebsrat arbeiteten als im Vorjahr mit 36 Prozent.
48 Prozent aller Beschäftigten der Privatwirtschaft arbeiteten in Betrieben, die weder tarifgebunden sind, noch über eine gesetzlich verankerte betriebliche Mitbestimmung verfügen. "Betriebe mit Betriebsrat weisen im Durchschnitt eine höhere Produktivität auf, haben weniger Personalfluktuation und bieten höhere Löhne sowie mehr Arbeitszeitflexibilität", so IAB-Forscher Christian Hohendanner. Tarifverträge und betriebliche Mitbestimmung seien demnach Vorteile im Wettbewerb um Fachkräfte.
Für das IAB-Betriebspanel werden jährlich rund 15.500 Betriebe befragt.
(IAB / STB Web)
Artikel vom 02.06.2025