Im Apothekenumfeld sind Spezialisierung und Differenzierung zunehmend wettbewerbsrelevant, besonders für Apotheken mit starker lokaler Konkurrenz. Wichtige Faktoren dabei sind Beratung sowie die Erhöhung der Kunden-Bequemlichkeit. Das zeigen aktuelle Befragungen für den Apothekenkonjunkturindex (APOkix).
Danach setzen 43 Prozent der Befragten auf spezialisierte Leistungen, um sich gezielt von Mitbewerbern abzuheben. Weitere 12 Prozent planen ihre Spezialisierung bereits. Vor allem in Regionen mit hoher Apothekendichte zeigt sich ein klarer Trend: Die Hälfte der Apotheken mit starker Konkurrenz im direkten Umfeld setzen auf Spezialisierung (50 Prozent), verglichen mit einem Drittel in weniger umkämpften Gebieten (36 Prozent).
Kundenorientierung und Beratung im Fokus
Erfolg versprechen sich die befragten Apotheken vor allem von kundenorientieren Services zur Erhöhung der Bequemlichkeit (93 Prozent), besonderen Beratungskompetenzen (91 Prozent) und der intensiven Zusammenarbeit mit lokalen Arztpraxen, Heilpraktikern und anderen Gesundheitseinrichtungen (72 Prozent). Nicht mehr relevant sind dagegen traditionelle Maßnahmen wie Sonderangebote oder längere Öffnungszeiten. Inhaltlich setzen viele Apotheken auf Beratungsschwerpunkte, die über die klassische Arzneimittelversorgung hinausgehen, etwa Naturheilkunde, Impfberatung, Hilfsmittelversorgung, Ernährung und Hautgesundheit.
Trotz strategischen Erwägungen bleiben die heilberufliche Ausrichtung und die pharmazeutischen Kernaufgaben nach Überzeugung der großen Mehrheit der Apotheken zentral.
Konjunkturindizes halten sich stabil
Die Konjunkturindizes im Juni zeigen, dass die Befragten die aktuelle Lage weitgehend stabil einschätzen, so das IFH Köln, das den APOkix ermittelt. Von Mai auf Juni gewann die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage demnach 0,2 Punkte dazu und liegt im Juni bei 75,2 Punkten. Die Geschäftserwartungen konnten im Vergleich zum Vormonat um 3,2 Punkte zulegen und liegen damit im Juni bei 68,4 Punkten.
(IFH Köln / STB Web)
Artikel vom 25.06.2025