Nur wenige Unternehmen wollen ihre Homeoffice-Angebote in den kommenden zwei Jahren reduzieren oder gar komplett einstellen. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des ZEW Mannheim unter rund 1.200 Unternehmen im Juni 2025.
Der Umfrage zufolge ermöglichen aktuell 80 Prozent der Unternehmen in der Informationswirtschaft und etwa jedes zweite Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe ihren Beschäftigten, an mindestens einem Tag pro Woche im Homeoffice zu arbeiten. Bei größeren Unternehmen ab 100 Beschäftigten sind es sogar 98 Prozent beziehungsweise 88 Prozent.
Positive Wirkung auf die Arbeitszufriedenheit
"Besonders positiv bewerten Unternehmen die Wirkung auf die Arbeitszufriedenheit von Beschäftigten" kommentiert Studienleiter Dr. Daniel Erdsiek. Rund zwei Drittel der Unternehmen würden hier einen Vorteil von hybriden Homeoffice-Angeboten mit einem Mix aus Präsenz- und Homeoffice-Tagen sehen. "Darüber hinaus berichten mehr als die Hälfte der Unternehmen, dass hybride Modelle das Anwerben von Fachkräften erleichtern", so Erdsiek.
Bei der Mitarbeiterbindung gehen die Einschätzungen der Unternehmen hingegen auseinander. Während etwa die Hälfte der Unternehmen schätzt, dass das Homeoffice-Angebot die Mitarbeiterbindung positiv beeinflusst, erwarten 31 Prozent der Unternehmen eher negative Effekte.
Nachteile für die Teamarbeit
Besonders kritisch gesehen wird der Einfluss des Homeoffice auf die interne Kommunikation und Teamarbeit. Rund zwei Drittel der befragten Unternehmen sehen hier eher einen Nachteil des Homeoffice. 41 Prozent erwarten potenziell negative Effekte auf die Innovationsfähigkeit.
Differenzierter zeigt sich das Bild bei der Frage, wie sich hybride Arbeitsmodelle auf die Produktivität von Beschäftigten auswirken. Ein Drittel befürchtet negative Effekte, doch rund 20 Prozent der Unternehmen sehen sogar Vorteile für die Produktivität.
(ZEW / STB Web)
Artikel vom 13.08.2025