Immer mehr Menschen in Deutschland holen medizinischen Rat bei KI-Systemen ein. Laut einer Bitkom-Befragung nutzen 45 Prozent Chatbots wie ChatGPT, Gemini oder Copilot, um Symptome oder allgemeine Gesundheitsfragen zu klären. Jeder Zehnte tut dies bereits häufig.
Demnach vertraut zudem mehr als die Hälfte der User den Antworten von KI-Chatbots in gesundheitlichen Fragen (55 Prozent). 50 Prozent geben an, ihre Symptome mit KI-Chatbots besser zu verstehen, als bei der herkömmlichen Internetsuche – und für 30 Prozent sind die Chatbots ähnlich wertvoll wie die ärztliche Zweitmeinung. 16 Prozent haben schon mal eine ärztliche Empfehlung nicht befolgt und eher dem KI-Chatbot vertraut. Zugleich sind 39 Prozent unsicher, wie viele persönliche Gesundheitsdaten sie einer KI anvertrauen sollten.
Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung unter 1.145 Personen ab 16 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.
Offenheit für KI-Zweitmeinungen
Insgesamt steht die Mehrheit der Deutschen dem Einsatz von KI im Gesundheitswesen positiv gegenüber, vor allem als Unterstützung bei wichtigen medizinischen Entscheidungen: 74 Prozent halten sie für sinnvoll, um eine Zweitmeinung einzuholen, 72 Prozent für die Erstellung von Diagnosen und Therapieempfehlungen. Auch die Früherkennung von Krankheiten wie Krebs (64 Prozent) und die Analyse von Röntgen- oder CT-Bildern (59 Prozent) werden von vielen als nützlich erachtet.
Sorge vor Datenmissbrauch und Fehlentscheidungen
Bedenken bestehen dennoch, besonders hinsichtlich eines möglichen Datenmissbrauchs (71 Prozent) sowie einer geringeren menschlichen Zuwendung in der Behandlung (69 Prozent). Über die Hälfte der Befragten (56 Prozent) befürchtet außerdem Fehlentscheidungen durch KI.
(Bitkom / STB Web)
Artikel vom 24.11.2025